10 Jahre Bürger Netzwerk Mötzingen e.V.

Das war der Festakt am 23. Mai 2025

In einem knapp zweistündigen Festakt wurde die Zeit der ersten Gedanken, der Gründung und des weiteren Verlaufs bis heute in kurzen Ansprachen dargestellt. Claus-Dieter Stoll, der bis vor kurzem einer der Vorstände und das Gesicht nach außen des Vereins war, begrüßte die ca. 110 Gäste in der Gemeindehalle und führte mit freundlichen Worten durch das Programm.

Eröffnet wurde der Festakt durch den Musikverein Mötzingen, der mit seinem Dirigenten Ralf Holzapfel in bester Art und Weise für die musikalische Umrahmung des Abends sorgte.

Als erster Redner wurde Herr Marcel Hagenlocher, Bürgermeister a.D. und ehemaliges Vorstandsmitglied sowie Ehrenmitglied im Verein, begrüßt. Herr Hagenlocher war maßgeblich an der Gründung des Vereins beteiligt. In seiner Ansprache beschrieb er, wie die ersten Überlegungen entstanden sind, die auch Teil einer Umfrage in der Gemeinde, "Masterplan Mötzingen", waren. Es sollte hierdurch ein "Mötzinger Weg" gestaltet werden. Durch diese Befragung wurde u.a. klar, dass sich viele Mötzingerinnen und Mötzinger ein möglichst langes Wohnen in den eigenen vier Wänden wünschen.

Einer dieser Wegpunkte sollte die Weiterentwicklung des damaligen Krankenpflegevereins und einer bestehenden sogenannten "Anlaufstelle für hilfesuchende Menschen" sein.

Herr Marcel Hagenlocher würdigte in ganz besonderem Maße das gelungene Zusammenspiel von mehreren Akteuren. Hieraus entstand dann der Gedanke der Gründung des Bürger Netzwerks Mötzingen als eingetragener Verein. Ganz besonders bedankte er sich nochmals bei den damaligen Gründungsmitgliedern im Vorstand: Frieder Gräter, Marcel Hagenlocher, Irmgard Heinze, Ralf Ludewig, Jürgen Penner, Claus-Dieter Stoll und Roland Zimmermann sowie bei den Beiräten: Wieland Flothmann, Karl-Heinz Hiller, Ernst Kußmaul, Eberhard Leins, Rita Ludewig und Inge Penner. Herr Hagenlocher wurde nicht nur für seine heutigen Worte sondern auch für sein damaliges Engagement mit einem großen Applaus der anwesenden Gäste bedacht.

Claus-Dieter Stoll übernahm nun die zeitliche Fortführung und beschrieb, wie er als "Reingschmeckter" gefragt wurde, ob er sich eine Tätigkeit in dem neu zu gestaltenden Bürger Netzwerk vorstellen könne und diese dann tatsächlich auch annahm. Er erzählte von vierzehntägigen Sitzungen mit Vorstand und Beirat, um die vielen Fragen und Anforderungen meistern zu können. Dies waren z.B. Übernahme des Krankenpflegevereins, Satzungserstellung, natürlich benötigte man auch ein Logo für den neuen Verein, welche Tätigkeitsfelder sollten jetzt weitergeführt bzw. neu bearbeitet werden, wie ist es mit der Aufwandsentschädigung für die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, welche grundsätzlichen gesetzlichen Vorgaben und Bestimmungen sind zu beachten, wer sollte das Büro als Anlaufstelle für hilfesuchende Personen besetzen ... und sehr viele weitere Punkte. "Da war manche nächtliche Arbeitsstunde notwendig", berichtete Claus-Dieter Stoll von dieser Anfangszeit. Ab dem zweiten Jahr fanden dann die Sitzungen im Rhythmus von zunächst einem und später zwei Monaten statt. Weitere Aufgaben und Fragestellungen, besonders auch rechtlicher Natur, wie z.B. die Datenschutzgrundverordnung kamen hinzu. Stoll verwies auch darauf, dass immer versucht wurde, die anfallende Arbeit auf mehrere Schultern zu verteilen, um niemanden zu überlasten. Dies ist auch heute noch der Gedanke des Vereins. So gut wie alle Ziele konnten erreicht werden. Leider wird dies durch bürokratische Hürden oftmals erschwert, die das ehrenamtliche Engagement zu lähmen drohen.

Während dieser Zeit wurde auch durch die Mitinitiative des Bürger Netzwerks das Betreuungszentrum geplant, gebaut und eröffnet. Hier befindet sich seit September 2022 auch das Netzwerk Büro als zentrale Anlaufstelle. Bis zum diesem Zeitpunkt war das Büro im "Alten Rathaus" untergebracht. Herr Stoll bedankte sich ganz besonders bei den vielen Helferinnen und Helfern, die über all die Jahre, an welcher Stelle auch immer, mitgeholfen haben, das Bürger Netzwerk zu dem zu machen, was es heute ist. Eine Anlaufstelle für Jung und Alt, um kurzfristig Lösungen und Hilfe für Alltagsprobleme zu finden.

Herr Jürgen Penner war einer der ersten Vorstände im Verein und war zuständig für das Büro und die Nachbarschaftshilfe. Er berichtete von den etwas schwierigen Anfängen. Alles musste erdacht und aufgebaut werden. Es wurde ein Schrank angefertigt, der als Computerarbeitsplatz und Aktenablage diente. Ein Telefonanschluss war natürlich auch nötig u.v.m. Sein Frau, Inge Penner, war in der Anfangsphase als Bürokraft absolut unersetzlich! Als Glücksgriff bezeichnete Jürgen Penner dann die Anwerbung von Frau Gabriele Jurtz als Einsatzleiterin der Nachbarschaftshilfe und Anlaufstelle im Büro. Ein wichtiger Aspekt war auch das Finden eines geeigneten Arbeitsprogramms, um Klienten und Helfer entsprechend der Vorgaben bearbeiten zu können. Aufgrund des Wegzugs des Ehepaars Penner aus Mötzingen übergab Jürgen Penner dann seine Arbeit im Bürger Netzwerk an Herbert Radloff. Dieser würdigte die "Aufbaustrategie Penner" als ein stabiles und tragfähiges Fundament und dankte dem Ehepaar Penner für die geleistete Arbeit. Er berichtete, dass die Arbeit in der Nachbarschaftshilfe nur aufgrund der äußerst engagierten Helferinnen und Helfer geleistet werden kann. Dies machte er an verschiedenen Zahlen deutlich. In den vergangenen 10 Jahren wurden 41.212 Helferstunden bei insgesamt 30.513 Einsätzen bei 653 Klienten geleistet sowie ca. 50.000 km durch den Fahrdienst. Für die Koordination dieser Einsätze bedankte er sich bei Frau Irmgard Heinze und Frau Gabriele Jurtz. Die Zeit von Corona konnte nur durch die sehr gute Zusammenarbeit zwischen Helfern und Büro gemeistert werden. Somit konnten die Einsätze der Nachbarschaftshilfe in abgespeckter Version weitergehen. Auch bedankte er sich ganz herzlich bei Helferinnen und Helfern für ihren zuverlässigen Einsatz während dieser Zeit für die Mötzinger Bürgerschaft.

Anschließend präsentierte Ralf Ludewig, der für alle Veranstaltungen im Bürger Netzwerk verantwortlich zeichnet, welche und wie viele - leider auch durch Corona ausgebremst - durchgeführt wurden. Insgesamt waren es 152 sowie 360 Einsätze der Verkehrshelfer. Veranstaltungen wie der monatliche BürgerTREFF, Urlaub ohne Koffer, Gemeinsam Essen für Jung und Alt (zweimal pro Jahr jeweils eine Woche), 4-5 Ausflüge pro Jahr, NetzwerkCAFÉ u.a. können nur durchgeführt werden, wenn es Freiwillige gibt, die sich hier engagieren. Herr Ludewig dankte diesen Personen ganz besonders und warb auch darum, im Bürger Netzwerk mitzuhelfen. Denn nur so können diese Veranstaltungen weiterhin bestehen bleiben.

Ralf Ludewig und Herbert Radloff nahmen nun die Ehrungen vor.

Geehrt wurden in der Nachbarschaftshilfe Karin Kölpin für 2.996 Einsatzstunden, Elke Klemann für weit über 2.500 Stunden sowie Dieter Gerstlauer für 2.200 geleistete Stunden und 13.358 km Fahrdienst, ebenfalls Heinz Weiß für 11.091 km. Die Geehrten wurden mit einem Geschenk und einem riesigen Applaus bedacht. Herbert Radloff kündigte noch die Ausgabe der Bürger Netzwerk T-Shirts für die Helferinnen und Helfer an. Er forderte auf, diese T-Shirts mit Freude und auch mit Stolz zu tragen, um für gute Arbeit auch gut sichtbar zu sein.

v.l.n.r. Dorothea Wohlfarth, Benjamin Finis, Irmgard Heinze, Herbert Radloff, Claus-Dieter Stoll, Ralf Ludewig, Friedbert Löb, Klaus-Dieter Jurtz

Foto: Carsten Heidenreich

Zum Ende sprach Bürgermeister Benjamin Finis, der auch dem Vorstand angehört, ein Grußwort. Er bedankte sich beim Bürger Netzwerk für diese äußerst engagierte und wichtige soziale Arbeit für die Gemeinde und deren Bürgerinnen und Bürger. Als Zeichen des Dankes der Gemeinde überreichte er ein überaus symbolträchtiges Holzkunstwerk eines regionalen Künstlers an die sehr positiv überraschten Vorstände.

Nach zwei weiteren Musikstücken klang dann der Abend in sehr gemütlicher Atmosphäre bei angenehmen Gesprächen und Getränken aus.

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